„Gutenberg kommt bald“ klingt ein bischen wie eine Einladung zur Flughafeneröffung.

Ich habs mir angeschaut, als wir für 2 größere WordPress-Aktivitäten, in die ich als aus der Konzern-IT kommender alter Mann unverschuldet hineingeraten bin, die Resourcen-Planung für das nächste Jahr gemacht haben.

Einmal eine Intranet-Microsite-Platform für ein Unternehmen > 30.000 Mitarbeiter, zum anderen wurden für einen Agenturverbund > 40 in die Jahre gekommene Websites für Kleinunternehmer, Ärzte, Vereine, Künstler usw. auf einen modernen Stand gebracht.

Ergebnis: In beiden Fällen wurde beschlossen, Gutenberg nach Livegang für 1 Jahr komplett zu deaktivieren und dann neu zu bewerten. Einfach um die Stabilität der Sites zu gewährleisten.

Nur eine Begründung als Beispiel: Das API ermöglicht es Plugins, Metaboxen als inkompatibel zu markieren, woraufhin der alte Editor aktiviert wird. Lustiges Szenario: Wir bauen viele tolle Inhalte mit Gutenberg auf, finden dieses tolle Plugin, aktivieren es – und schwupp ist Gutenberg weg. Kannst du keinem Anwender erklären. (Seriöser formuliert: Es gibt keine brauchbare Migrations- und Kompatibiltätsstrategie)

Allgemein: Ich fand es als WordPress-Einsteiger sehr erstaunlich, dass es keine eingebauten Werkzeuge für die Verwaltung strukturierter Daten oder für die Erstellung komplexere Layouts gab; auch wenn Plugins wie Advanced Custom Fields oder (jetzt ganz stark sein) neue Pagebuilder in sich gute Werkzeuge sind, die man mit ein bischen Codierung auch ganz gut zusammenkleben kann, mangelt es an Einheitlichkeit und Konsistenz in der Bedienung.

Wenn dieses Problem angegangen wird: schön. Über das „Wie“ gäbs viel zu sagen. Und wenn ich Theme-/Plugin-/Pagebuilder-Entwickler wäre, kämen mir viele Ideen.

Da ich das aber nicht bin, schalte ich jetzt das ICE-WLAN ab, lese bis zur Endstation ein gutes Buch und lasse Gutenberg Gutenberg sein.