Für die Akten: Auch ich finde AMP hochgradig beunruhigend und fürchterlich überflüssig. Aber um mal eine mögliche Position zu skizzieren, die so deswegen noch lange nicht meine sein muss:

Die Offenheit eines offenen Web hat Millionen von adipösen Webseiten ermöglicht. Deren Volumen verursacht nicht nur Probleme für diejenigen, die sie betreiben (Konversion), und für diejenigen, die sie benutzen wollen (Performance), sondern auch für die Infrastruktur des Internets insgesamt (Bandbreite) und letztlich für den Lebensraum Erde (erhöhter Verbrauch von Energie aus fossilen Quellen).

Alle fragwürdige Überlappung mit einem monopolbasierten Geschäftsmodell mal beiseite: Könnte es nicht irgendwie auch als begrüßenswert gesehen werden, wenn ein Gigant wie Google sagt: „Nee, Leute, das schauen wir uns jetzt nicht mehr länger mit an, was ihr da mit unser aller Ecosystem (sic!) anstellt. Wenn ihr nicht von alleine vernünftig werdet, dann schupsen wir euch jetzt eben zurück in vernünftige Maßstäbe.“

Klar ist das moralisch/ethisch hoch problematisch. Leute zu ihrem Glück zwingen und so, nicht gut. Aber wenn viele dieser Leute eben ein gemeinsames System auf Kosten Aller übermäßig beanspruchen? (Und wir reden hier ja nicht von den kleinen Ich-und-du-Websites, die den größten Schaden verursachen.)

Noch mal: Das ist nicht meine Position, zumindest nicht eindeutig. Ich bin, ehrlich gesagt, noch dabei zu verstehen, was da mit AMP überhaupt wirklich vor sich geht.