Seit vielen Jahre habe ich eine diffuse Vorstellung meiner Erwartung an Kommentare, die zu Beiträgen meiner verschiedenen Blogs geschrieben werden. Bei einigen groben Standpunkten war ich mir sicher, andere kamen und gingen im Laufe der Zeit. Dieser Blogpost ist ein erster Schritt auf dem Weg zu KrautPress Kommentarregeln. Er soll meinen aktuellen Stand dokumentieren und ein wenig zur Diskussion anregen.
Grundlegendes
Zunächst eine der Grundzutaten aller WordPress-Events: der Code of Conduct. Viele der dort festgeschriebenen Grundsätze lassen sich mit einem Wort beschreiben: Anstand.
Verhalte dich rücksichts- und respektvoll in Wort und Tat. Bemühe dich um Zusammenarbeit, damit du Konflikte von Anfang an vermeiden kannst. Nimm Abstand von erniedrigender, diskriminierender oder belästigender Sprache und Verhalten.
Was im täglichen Miteinander und auf WordCamps gilt, verliert auch in den Kommentarbereichen des Internets nicht an Bedeutung. Kommentare mit beleidigendem Inhalt, persönlichen Anfeindungen und unnötig unfreundlichem Ton gehören sich nicht und haben – zumindest hier – keinen Platz.
Kritik? Ja bitte!
Niemand hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich schon garnicht – und auch andere Autorinnen und Autoren liegen von Zeit zu Zeit einmal etwas daneben. Sei es ein Fehler in einem Code-Beispiel oder eine falsche Grundannahme. Kommentare sind genau der richtige Ort für Verbesserungen, Ergänzungen und Korrekturen. Es gibt aber einen feinen Grad zwischen konstruktiver Kritik und bloßem Nörgeln. Konstruktive Kommentare sind gefragt!
SPAM vs Mehrwert ?
Neben dem groß angelegten automatischen Spam, den ich mir mit dem wunderbaren Antispam Bee erfolgreich vom Hals halte, gibt es noch immer Kommentare, die von Hand geschrieben sind, sich eindeutig auf den aktuellen Beitrag beziehen und dennoch nur eine Botschaft haben: „Ich/wir/unsere Firma mache/machen/macht XY auch wir wurden hier nicht erwähnt, sind aber trotzdem total toll! [LINK]“. In vielen Fällen ist der Mehrwert solcher Wortmeldungen gleich null und dient nur der Eigenwerbung = SPAM.
Das soll nicht bedeuten, dass Beiträge (besprochener) Unternehmen und Individuen vollkommen illegitim sind. Sie sollten aber einen (fundierten) Standpunkt in die Konversation einbringen – hier auf KrautPress zum Beispiel vor wenigen Tagen bei meinem Hosting-Beitrag geschehen.
Etwas Rechtschreibung
Wieder ein Punkt, in dem ich selbst wirklich kein Heiliger bin. Aber ein Mindestmaß an korrekter Rechtschreibung und Grammatik kann in meinen Augen vorausgesetzt werden.
Einfache Faustregel: wenn ich beim Freischalten der Kommentare Probleme habe, den Inhalt zu begreifen, weil ich ihn nicht lesen kann, dann fliegt er raus. Viele Tippfehler lassen sich vermeiden, wenn der geschriebene Beitrag vor dem Absenden noch einmal durchgelesen wird.
Nachdem sich die Autorinnen und Autoren eine Menge Arbeit mit ihren Inhalten machen, kann das auch in den Kommentaren erwartet werden.
Abschluss
Soweit meine aktuellen Überlegungen. Wie handhabt ihr Kommentare in euren Blogs? Was sind zusätzliche Punkte, auf die ihr besonderen Wert legt?
Je irrelevanter der Kommentar desto spammiger ist meist die Website. Da die Website aber gar nicht nötig ist für einen konstruktiven Kommentar ist, entferne ich sie manchmal komplett:
https://gist.github.com/Zodiac1978/307f854eaf8a6d99be07
Je besser der Inhalt desto schludriger darf bei mir die Form sein. Manche tippen auf dem iPad halt nur klein und ohne Punkt und Komma oder sind Legastheniker. Na und? Wenn der Kommentar gut ist, dann passt das.
Zensur vs. freie Meinungsäußerung: Wenn es wirklich mal heiß hergeht in einer Kommentarspalte dann wird häufig Zensur oder Willkür durch Löschung von Kommentaren angenommen. Daher lösche ich nur sehr selten (auch im Forum) bzw. gebe etwas nicht frei. Stattdessen „moderiere“ ich den Kommentar, sprich: Ich entferne die Entgleisung und weise auf diese Änderung und ggf. auf einzuhaltende Regeln hin.