Während sich die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des fünften WordCamp Europe entweder schon vor einigen Tagen auf den Weg in die französische Hauptstadt gemacht haben, oder im Moment unterwegs sind, wollen wir die Gelegenheit nutzen, einen kurzen Ausblick auf das zu geben, was uns in den kommenden Tagen erwartet.
Kurz vorab: Was sind WordCamps?
WordCamps sind lokale Konferenzen rund um WordPress und das WordPress-Ökosystem. Sie werden von Gruppen ehrenamtlicher WordPress-Enthusiasten geplant, vorbereitet und durchgeführt.
Das Orga-Team des WordCamp Europe ist insofern besonders, als dass seine Mitglieder über den ganzen Kontinent verteilt sind und in ihrer Vielfalt nur noch von den Teilnehmenden übertroffen werden, die aus allen Ecken der Welt anreisen.
Das Vortragsprogramm, das einen Großteil eines jeden WordCamps ausmacht, steht anders als etwa bei Barcamps bereits Voraus fest und wird von der Orga so zusammengestellt, dass nicht nur verschiedenen Interessen, sondern auch unterschiedlichem Vorwissen der Teilnehmenden Rechnung getragen wird.
Vor dem Camp ist Contributor-Day
Im Rahmen der meisten WordCamps findet traditionell ein sogenannter Contributor-Day statt, bei dem alle Interessierten nicht nur Einblick in verschiedene Bereiche des WordPress-Projekts gewinnen, sondern auch ganz praktisch mitarbeiten können. Wer dabei gleich an das Schreiben von PHP, CSS und JavaScript denkt, hat nicht ganz unrecht, der Contributor-Day ist aber weit mehr als das und steht nicht nur denen offen, die Programmieren können.
Die Arbeit an diesem Tag findet in verschiedenen Gruppen statt – Core-Entwicklung, Theme-Review, WordPress.tv, Plugins, Meta, und Übersetzungen (aka Polyglots) sind nur einige Beispiele möglicher Arbeitsgruppen. Jede Gruppe wird von mindestens einem Mitglied der Community betreut, das sich in den entsprechenden Bereichen engagiert, für die Gruppen als Mentorin oder Mentor zur Verfügung steht und Einsteigern die ersten Schritte erklärt und über den Tag für Fragen zu Verfügung steht.
Der Contributor-Day in Paris findet einen Tag vor dem eigentlichen Camp in der selben Location, den Les Docks de Paris statt. Der komplette Zeitplan des Tages, inklusive der Workshops, findet sich hier.
Irgendwann ist dann wirklich Camp
Nach dem Contributor-Day und einer ganzen Reihe von Warmup-Parties, die sich am Mittwoch und Donnerstag Abend sicherlich noch finden werden, ist es am Freitag und Samstag endlich Zeit für das eigentliche Konferenzprogramm.
Gleich vorab für alle, die es nicht nach Paris geschafft haben: Es gibt kostenlose Zugänge für den Livestream der Vorträge. Und wer nicht live zuschauen kann, hat im Anschluss an das Camp die Gelegenheit, alle Sessions auch als Aufzeichnungen auf WordPress.tv zu sehen.
Aus welchen Gründen auch immer nicht in Paris zu sein, ist also kein Beinbruch, aber trotzdem traurig, wie Phillip Roth anmerkt:
Die 42 Speaker werden ihre 31 Sessions in diesem Jahr in jeweils zwei statt in wie bisher drei parallelen Tracks halten. Diese Umstellung im Konzept wurde nach dem Teilnehmenden-Feedback der letzten Jahre umgesetzt, in dem sich mehr Zeit für Gespräche untereinander und einen allgemein weniger stressigeren Zeitplan erbeten wurde. Im Gleichen Zuge wurde die Session-Dauer auf 40 Minuten limitiert, was nach jedem Slot 20 Minuten Zeit für Raumwechsel, Unterhaltungen und vielleicht sogar etwas Entspannung lassen dürfte.
In gewisser Weise hat der dritte Track aber doch überlebt und wird in diesem Jahr den „Admin“- und „Super Admin“-Sponsoren (den beiden teuersten Kategorien) zur Verfügung gestellt. In diesem Track soll das starre Vortragsformat etwas aufgebrochen und durch ausgedehntere Q&A-Sessions, Workshops aber auch Produkt-Präsentationen ergänzt werden.
Wenn es ans Empfehlen von Sessions geht, tue ich persönlich mich immer etwas schwer. Zum einen, weil ich selbst selten mehr als 2 Sessions pro WordCamp live sehe, zum anderen weil eine Empfehlung vorab nur auf Basis der Titel und Beschreibungen alles andere als einfach ist. Daher nur ein paar kurze Empfehlungen von Speakern, die ich kenne und deren Sessions ich mir anschauen möchte, sollte ich dazu kommen:
Freitag, 16. Juni
- Petya Raykovska „WordPress beyond Border: Cross cultural Communication and the Fundamentals of Caring„
- Alain Schlesser „Demystifing the WordPress Bootstrap Process„
- Caspar Hübinger „Big little Shame — A Tale of empowered User Experience through Localisation„
- Heather Burns „Making your Voice heard: How to win Friends and Influence Policy„
- Mark Jaquith „Security is a Process„
- Pascal Birchler „Translating WordPress into a Language Nobody Speaks„
- Jenny Wong „We didn’t care about diversity… what happened next is insane!“ (Lightning Talk)
Samstag, 17. Juni
- Morten Rand-Hendriksen „CSS Grid changes everything (about Web Layouts)„
- Rian Rietveld „Accessibility in the Age of the headless CMS„
- Andrea Middleton „How WordPress Communities are build„
- Michael Arestad „Big Design Troubles in Open Source„
Ich bin bis Sonntag für KrautPress vor Ort und werde im Rahmen unserer Medien Partnerschaft mit dem #wceu hoffentlich einige interessante Gespräche führen können, die in den nächsten Tagen und Wochen hier als Artikel und zum Teil auch als Podcasts im PressWerk erscheinen werden.