Wie viele WordCamps wurde auch dieses in den Räumlichkeiten einer Hochschule veranstaltet. Hochschulen bieten eine gute Infrastruktur und viel Platz für WordCamps. Etwa 250 Personen waren in Wien dabei. Das Programm war eine gute Mischung unterschiedlicher Sessions und auch ein Auswahl deutsch- und englischsprachiger Speaker. Wie ich später erfahren habe, waren alle Mitglieder des Orga-Teams zum ersten Mal in der Camp-Organisation. Ich als Besucher habe das jedoch nicht bemerkt, was auf jeden Fall für das Team spricht.
Der Sessionplan bot, verteilt auf 3 Tracks, eine gute Mischung verschiedener Inhalte. Zusätzlich wurden Sessions zum Netzwerken und für den Austausch zwischen Teilnehmenden und Sponsoren ausprobiert. Mein Tag war also gut gefüllt. Daher nur ein kurzer Einblick in ein paar Sessions, die ich besuchte.
Der Morgen begann für mich mit einem trockenen Thema über die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung. Ein Thema, das uns bis zum nächsten Jahr sicher noch oft beschäftigen wird. Denn es muss nicht ein Shop betrieben werden um davon betroffen zu sein. Ein Kontaktformular auf der Website reicht aus.
Es gab eine Keynote beim WordCamp Vienna von Luca Sartoni. Er kam extra aus Italien, um die Frage zu stellen, Wem gehört eigentlich WordPress? Eine sehr interessante Frage wie ich finde, denn oft höre ich diese auch von Menschen, die anfangen sich mit WordPress zu beschäftigen. Sie ist auch in der Community ein gern diskutiertes Thema. Zusammenfassen würde ich, WordPress gehört nicht einem alleine und auch keiner Firma. Jedem von uns gehört WordPress als solches. Jeder hat die Möglichkeit sich einzubringen und es zu gestalten.
Accessibility oder Barrierefreiheit, ist ein spannendes Thema, zu dem ich immer wieder Neues lerne und entdecke. Nach einer kurzen Einführung ins Thema, konzentrierte Manuel Matuzovic sich auf die Tastatur und ihre unterschiedlichen Layouts. Anhand eines kleinen Games zeigte er, wie gleiche Tastatureingaben, bei nicht sauberer Programmierung, zu unbefriedigenden Ergebnissen in der Nutzung führen können.
„Finding your own Custom WordPress Workflow“ war der Titel von Thomas Kräftner Vortrag. Viele Entwickler haben ihre eigenen Abläufe und Lieblingswerkzeuge, eine Seite für Kunden zu entwickeln. Thomas stellte in seinem Talk vor, was wie und wann Staging, Dev und/oder Live-Systeme Sinn ergeben und welche Tools er empfehlen kann.
Ein weiteres spannendes Thema ist für mich Remote Work. Auch hierzu gab es einen sehr guten Vortrag. Dario nannte es das debuggen vom Stress und die Verbesserung der Produktivität. Ich finde es gut, wenn WordCamps auch Themen ansprechen, die mit den Menschen hinter dem System zu tun haben.
Der Contributor Day (CD) fand am Sonntag in einem Coworking Space statt und fiel mit dem Wien Marathon zusammen. Es war also viel los in der Stadt. Morgens wurden kleine Gruppen zu Übersetzungen, Entwicklung, Community usw. gebildet. Ich war im Community-Team. Ich fand es sehr spannend, denn wir sprachen über Ideen und die unterschiedlichen Herangehensweisen um WordPress Meetups und WordCamps zu organisieren. Ich konnte viele Erfahrungen beitragen. Das war ein super Austausch bis zum Pizza-Mittag.
Wichtigste Erkenntnis aus der Community-Gruppe für mich war, dass wir bei der Organisation von Veranstaltungen zu WordPress noch viel voneinander lernen können und hier mehr in den Austausch über Ländergrenzen gehen müssen.
Am frühen Nachmittag wurden, für mich auf Contributor Days bis jetzt ganz neu, Workshops angeboten. Ich fand es aber sehr gut, um in ein Thema praktisch eintauchen zu können. Ich hörte mir SEO für Blogger von Bruce Jackson an.
Beim zweiten Teil am Nachmittag wurden noch einmal Arbeitsgruppen gebildet. Hier musste ich jedoch wieder zum Bahnhof und Abreise.
Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wenn es hoffentlich wieder ein WordCamp in Wien gibt, denn Wien ist immer einen Besuch wert und bietet auch neben dem Camp viele Attraktionen.