In den vergangen Wochen sind mir mehrfach Fälle untergekommen, in denen WordPress-Nutzerinnen und -Nutzer versehentlich die URLs geändert haben, unter denen ihre WordPress-Installationen erreichbar sind.

Mit zwei Feldern unter Einstellungen / Allgemein lassen sich die Verzeichnisse unter denen WordPress-Backend und -Frontend erreichbar sein sollen, spielend einfach festlegen. Durch diese Optionen können wir aber auch wunderbar an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Entspricht die neue Angabe nicht der Realität auf unserem Server, dann erleben wir beim nächsten Aufruf unserer Seite eine unschöne Überraschung.
Im Frontend werden Bilder, CSS- und JavaScript-Dateien nicht mehr richtig geladen, das Einloggen ins Backend führt zu Fehlern. Kurzum: die Option kann über das Backend nicht einfach wieder rückgängig gemacht werden.

Was von außen nach einem schwierig zu lösenden Problem klingt, ist mit einem FTP-Zugang auf den Server keine größere Hürde.
Auf dem Server müssen wir in dem Verzeichnis, in dem unsere WordPress-Installation liegt einfach nach der wp-config.php-Datei suchen, sie auf unseren Computer herunterladen (hier am besten im aktuellen Zustand auch noch als Backup sichern) und anschließend mit einem Texteditor öffnen.

Ziemlich weit unten in der wp-config.php finden wir die folgende Zeile:

/* That's all, stop editing! Happy blogging. */Code-Sprache: PHP (php)

Oberhalb dieser Zeile fügen wir folgenden Code-Schnipsel ein, speichern die Datei ab und laden sie auf den Server wo sie die alte wp-config.php überschreibt. Wo in unserem Beispiel https://krautpress.de/steht, muss selbstverständlich die wirkliche Domain (je nach Fall mit https, bzw. http und mit oder ohne www) eingesetzt werden.

/* Custom WordPress URL. */
define( 'WP_SITEURL', 'https://krautpress.de/' );
define( 'WP_HOME', 'https://krautpress.de/' );Code-Sprache: JavaScript (javascript)

Die beiden Konstanten WP_SITEURL und WP_HOME überschreiben die Optionen, die zuvor unter Einstellungen / Allgemein fälschlich gesetzt wurden und zwingen WordPress wieder die richtigen Pfade auf dem Server zu nutzen.

Was als Werkzeug zur Reparatur einer beschädigten Installation dienen kann, kann aber auch als Schutz vor versehentlicher Veränderung der WordPress URLs genutzt werden. Denn sind die beiden Konstanten wie oben beschrieben in die wp-config.php eingefügt, gestattet WordPress keine Änderung der beiden Angaben über die graphische Oberfläche.

WordPress-Backend Einstellungsseite mit inaktiven URL-Optionen
Sind die beiden Konstanten in der wp-config.php gesetzt, sperrt WordPress die Option im Backend – sie kann nicht versehentlich verändert werden.