Alle Inhalte für deren Anzeige und Verwaltung wir WordPress nutzen, werden in Form sogenannter Post-Types gespeichert. Wer zufällig ausgewählte Passanten in der Fußgängerzone auf WordCamps fragt, welche Post-Types WordPress standardmäßig ausliefert, wird vermutlich mindestens drei davon genannt bekommen: Beiträge (Posts), Seiten (Pages) und Anhänge (Attachments). Tatsächlich gibt es darüber hinaus noch einige, weniger offensichtlich als solche erkennbare Post-Types im WordPress Core. Schauen wir uns die einzelnen Inhaltstypen also etwas genauer an.

Beiträge

WordPress Ursprung liegt in einer Blogging-Software namens b2 und auch das junge WordPress war als reines Blogging-Tool vorgesehen. Da ist es wenig verwunderlich, dass der erste Post-Type für Blog-Beiträge vorgesehen war.

Diese Beiträge, oder Posts, werden von WordPress in umgekehrt chronologischer Reihenfolge angezeigt, die neuesten immer als erste. Jeder Beitrag gehört mindestens einer Kategorie an und kann mit beliebigen Schlagworten versehen werden. Für Beiträge werden vom System standardmäßig RSS-Feeds angelegt, die von potentiellen Leserinnen und Lesern abonniert werden können.

Seiten

Ähnlich wie Beiträge verfügen Seiten im Backend über einen Editor. Sie werden nicht über Kategorien und Schlagworten sortiert, wie wir es zuvor bei Beiträgen kennengelernt haben, sondern können hierarchisch sortiert werden. Sie verhalten sich somit strukturell grundlegend anders als Beiträge.

Auch wenn WordPress für Seiten ein Veröffentlichungsdatum vorhält, ist dieses nicht für die Anzeigereihenfolge entscheidend, da auch diese ausschließlich von der Hierarchie und Beziehung der einzelnen Seiten zueinander abhängt, für sie wird daher auch kein RSS-Feed erzeugt.

Mit der Einführung statischer Seiten ist WordPress den ersten Schritt hinaus aus der Welt der Blogging-Software hin zum Content-Management-System (kurz CMS) gegangen.

Anhänge (Medien)

In den meisten Fällen wenig beachtet, legt WordPress für Medien wie Bilder, die in Beiträge eingebettet werden, in Form eines eigenen Post-Types Seiten an. Dieser Post-Type enthält neben dem entsprechenden Bild (oder anderen Medium) vor allem Meta-Informationen zum Werk. Die URL-Struktur des Anhangs referenziert dabei den zugrundeliegenden Inhalt. Ein Beispiel dafür ist ein Bild aus einem unserer Artikel der vergangenen Tage: Bild (State of the Word Fokus)

Gerne vergessen: Menüpunkte und Revisionen

Menüpunkte

Über Menüs werden die Inhalte einer WordPress-Seite für die Besucherinnen und Besucher erfassbar. Die einzelnen Punkte und Unterpunkte des Menüs sind ebenfalls als eigener Post Type gespeichert. Wer das Interfaces zum Verwalten der Menüs kennt, wird aber keine Ähnlichkeit mit den bis jetzt beschriebenen Post-Types finden.
Menüpunkte, die vorrangig aus Link-Text und Link-Ziel bestehen, verfügen zwar noch über eine Reihe weiterer praktischer Felder wie CSS-Klassen oder Attribute, verstecken ihre wahre Natur als Post-Type vor Endnutzern jedoch recht erfolgreich.

Revisionen

In Revisionen speichert WordPress sowohl Entwürfe neuer Texte als auch Veränderungen an bereits bestehenden Inhalten. Jede Revision ist einem Beitrag oder einer Seite zugeordnet und deshalb ebenfalls nicht direkt als eigener Post-Type erkennbar.

New Kids on the block

Vor einigen Monaten wären wir an dieser Stelle fertig gewesen. Mit diesen fünf Post-Types hätten wir alle Inhaltsarten abgebildet, die WordPress ab Werk bereitstellte.

Doch in der Zwischenzeit haben sich zwei neue Post-Types zu den fünf bereits besprochenen hinzugesellt. Beide treffen wir im Customizer an, und sie gehören beide eher der nicht traditionelle Kategorie an, in der wir auch Revisionen und Menüpunkte finden.

Zusätzliches CSS

Im Gegensatz zu den anderen Optionen, die über den Customizer verwaltet werden können und meist einzelne Aspekte des verwendeten Themes steuern, wird das zusätzliches CSS in Form eines Posts in einem eigenen Post-Type abgelegt. Für jedes Theme wird ein eigener Post – zusätzliche CSS – vorgehalten, aber nur für das aktuell aktive Theme wird der Code auch ausgegeben.

Changesets

Ähnlich wie Revisionen zu Blog-Beiträge verhalten sich Changesets zum Customizer. Änderungen die in diesem vorgenommen werden, können mittels Changesets versioniert, seit WordPress 4.9 als Entwürfe gespeichert, für einen bestimmten Zeitpunkt zur Veröffentlichung vorgemerkt und vor der Veröffentlichung mit anderen geteilt werden.

Auch hinter dieser Funktion steckt ein eigener Post-Type, obwohl wir auch hier keine klassische Oberfläche dafür vorfinden.

Der nächste Schritt: Custom-Post-Types

Nachdem wir nun die sieben Post-Types kennen, die mit WordPress ausgeliefert werden, wird es Zeit, uns im nächsten Artikel den Custom-Post-Type zu widmen, mit denen WordPress seit Version 3.0 erweitert werden kann.