Auf WordPress.org gibt es über 58.000 kostenfreie Plugins. Für eine ganze Reihe denkbarer Anwendungsfälle von Spam-Schutz über Social Networking bis hin zu Online-Shopping finden sich dort allerlei Lösungen.

Und tatsächlich würde ich nicht behaupten wollen, die allgemeine Code-Qualität oder grundsätzliche Handwerkskunst wäre bei Bezahl-Plugins besser oder schlechter als im kostenfreien Bereich.

Gleichzeitig existiert aber doch auch ein erweitertes Ökosystem rund um WordPress, das sich zu einem großen Teil auf kostenpflichtige Lösungen spezialisiert hat. Warum lohnt es sich also manchmal doch, Geld für Plugins zu zahlen?

Freemium-Plugins

In einem gängigen Modell wird ein kostenloses Basis-Plugin von einer kostenpflichtigen Version begleitet, die über einen erweiterten Funktionsumfang verfügt.

Wer mit den kostenfreien Funktionen eines Freemium-Plugins auskommt, hat Glück und kann das gesparte Geld in Lebkuchen und Glühwein investieren. Alle anderen haben mit dem kostenlosen Part zumindest die Gelegenheit, ein wenig zu testen, bevor die Kreditkarte gezückt wird.

Support

Mir fällt kein einziges Bezahl-Plugin ein, das zahlenden Kunden keinen Support anbietet. Vor allem in einem professionellen Umfeld ist das ein gern gesehener und häufig auch aktiv eingeforderter Aspekt.

Vor allem im Fall der Fälle ist ein Support, der Probleme professionell und zuverlässig lösen kann, sein Geld wirklich wert. Für Privatanwenderinnen und -anwender mag das ein nachrangiges Anliegen sein, hier ist es verschmerzbar, wenn eine Website zum Beispiel mal einige Zeit nicht erreichbar ist. Im professionellen Umfeld sind die Prioritäten da klarer, hier lohnt sich die Investition in guten Support eher.

Dokumentation

Was die Dokumentation von Funktionen, Schnittstellen und Code angeht, gibt es sicher auch positive Beispiele im kostenfreien Bereich. Dennoch ist es unter Bezahl-Plugins wesentlich üblicher, dass umfangreiche Unterlagen zum Produkt vorgehalten und gepflegt werden.

Oftmals liegt das auch schon im Eigeninteresse der Anbieter, müssen Kunden, die sich mit der Dokumentation selbst helfen können doch seltener den Support konsultieren.

Besondere Bonuspunkte gibt es dann noch für umfangreiche Video-Tutorials oder mehrsprachige Dokumentation.

Unterstützung

Nur weil ich jetzt die ganze Zeit davon gesprochen geschrieben habe, für Plugins zu zahlen, bewegen wir uns nicht unbedingt ausschließlich im Gebiet der Bezahl-Plugins.

Bisher habe ich einen anderen wichtigen Aspekt des Bezahlens für Plugins vollkommen unterschlagen: freiwillige Spenden.

Auch wenn kostenfreie Plugins für viele Entwicklerinnen und Entwickler Herzensprojekte sind, freuen sie sich dennoch über gelegentliche oder sogar regelmäßige Spenden. Bei den wenigsten werden diese Spenden nennenswert zum Einkommen beitragen und dennoch sind sie als ideelle Unterstützung gern gesehen und helfen ein wenig die investierte Zeit zu rechtfertigen.

Wichtiger Appell: keine inoffiziellen Kopien

Vor allem einige Plugins, die eher auf den professionellen Einsatz abzielen, sind mit teil beachtlichen Preisschildern versehen. Doch auch wenn die Versuchung groß ist, kostenfreie Kopien dieser Plugins aus zwielichtigen Quellen zu beziehen: das ist keine wirkliche Lösung. Für eine bestimmte Funktion kein Geld zahlen zu wollen ist ein absolut nachvollziehbarer Ansatz. In solchen Fällen gibt es kostenfreie Alternativen und keinen Grund, zu inoffiziellen Kopien aus zwielichtigen Quellen zu greifen.

Viele der Vorteile wie Support, Dokumentation und Updates stehen in so einem Fall ohnehin nicht zur Verfügung. Sie sind schließlich zahlenden Kundinnen und Kunden vorbehalten. Und zusätzlich setzen wir unsere Websites damit einem erheblichen Risiko aus, mit Schadcode infiziert zu werden.