Wenn man mich in den vergangenen Jahren gefragt hat, welches SEO-Plugin ich für WordPress empfehlen könne, war meine Antwort immer klar: „wpSEO“. Im Vergleich zu vielen Mitbewerbern verfügte wpSEO über ein sauberes und klar strukturiertes Interface, eine nerd-kompatible Dokumentation und den besten (deutschsprachigen) Support, den ich mir überhaupt vorstellen konnte.

Seit Sergej im Juni 2015 seinen Rückzug aus der WordPress-Community angekündigt hat, habe ich das Schicksal von wpSEO stets als ungewiss wahrgenommen. Zunächst fand sich kein geeigneter Käufer für das Projekt, dann kam doch der Verkauf, gefolgt vom Launch eines wpSEO-Blogs und seit November ’15 einer Reihe von Updates, die für meinen Geschmack in die falsche Richtung gehen.

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Umzugsschmerzen

Nun gehört es zu den Kernfunktion von SEO-Plugins, zu jedem Beitrag, jeder Seite und jedem anderen Post-Type zusätzliche Daten in Form von Custom-Fields zu speichern. Das ist prinzipiell kein verwerfliches Verhalten und so lange kein Wechsel des Plugins vorgenommen wird, sind die mühsam formulierten SEO-Überschriften, Descriptions und Social-Media-Angaben auch kein Problem. Kommt man jedoch auf die Idee das bisher genutzte Plugin zum Teufel zu schicken und durch ein sympathisches neues zu ersetzen, ist das Ergebnis recht überraschend: die mit Plugin A eingepflegten Daten werden von Plugin B in der Regel nicht ausgegeben. Es gibt schlicht keinen einheitlichen Standard für SEO-Meta-Felder. Man spricht in solchen Fällen gern auch von einem „Lock-in-Effekt“.

Langfristig wäre es tatsächlich großartig, einen Standard für SEO-Daten (und einige andere Dinge) in WordPress etablieren zu können. Da das mein aktuelles Problem mit dem Plugin-Wechsel aber nicht löst, habe ich mir einen Mitstreiter gesucht und kann heute das erste KrautPress-Plugin vorstellen.

Export wpSEO

Mit dem SEO Data Transporter gibt es bereits ein Plugin, das die Übersetzung zwischen verschiedenen SEO-Tools übernimmt und somit einen Umzug von einem zum anderen Plugin ermöglicht. Weil wpSEO aber eher auf dem deutschsprachigen, als auf dem internationalen Markt verbreite ist, fehlte es dem SEO Data Transporter bisher als Daten-Quelle.

Das von David Remer für KrautPress entwickelt Plugin hört auf den Namen Export wpSEO und ermöglicht allen, die sich einem anderen SEO-Plugin wie Yoast SEO oder The SEO Framework zuwenden wollen, endlich eine relativ schmerzfreie Migration.

Plugin-Demo mit der Auswahl der Datenquelle auf der linken und des Ziels auf der rechten Seite.
In der Oberfläche des SEO Data Transporters lassen sich Daten-Quelle und -Ziel ganz einfach auswählen.

Der Prozess ist relativ einfach:

  1. ein Backup der Installation anlegen
  2. SEO Data Transporter installieren und aktivieren
  3. Export wpSEO installieren und aktivieren
  4. unter Werkzeuge / SEO Data TransporterwpSEO“ als Quell- und das neue Plugin als Ziel-Format auswählen
  5. vor der Migration ggf. eine Analyse durchführen – die zeigt an, welche Daten gefunden wurden und übertragen werden können
  6. Migration durchführen
  7. wpSEO, Export wpSEO und den SEO Data Transporter deaktivieren und deinstallieren

Welches ist aktuell euer liebstes SEO-Plugin?